Benutzer:Christian/Konzil

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Vorgeschichte I. Konzil

Alexander verhinderte mit seiner Kandidatur zum Patriarchen im Jahr 311, dass Arius, der Begründer des Arianismus, dieses Amt antreten konnte. Alexander trat gegen Ende der großen Verfolgungen sein Amt an und hatte gegen die Zustände zu kämpfen, die durch viele Wechsel im Bischofsamt und lange Vakanzen enstanden waren und die Arius in seine Position gebracht hatten. Alexander hielt - vermutlich 318 - in Alexandria eine Synode ab, die von fast 100 Bischöfen aus Ägypten und Libyen besucht wurde und auf der er Arius exkommunizierte.

Alexander vertrat gegen Arius die Lehren von Origenes. Demnach ist der Fleisch gewordene Logos Jesus Christus zwar gezeugt, aber dennoch ewig. Alexander bezeichnete den Sohn als dem Vater ähnlich dem Wesen nach, mied aber die 268 von der Synode in Antiochia - dem heutigen Antakya - verworfene Formel wesenseins mit dem Vater; er ist dem Vater untergeordnet und steht als Gezeugter zwischen Gott und den Geschöpfen. Der Heilige Geist ist demnach durch den Sohn hervorgebracht und darum diesem untergeordnet.

Alexander teilte der Kirche im Westen die Amtsentsetzung seines Presbyters Ariusmit und erbat durch ein Rundschreiben an alle katholischen Bischöfe deren Zustimmung zur Exkommunikation. Aber Bischof Eusebius von Nikomedia - dem heutigen Ízmit - setzte sich für seinen Freund Arius ein, eine Synode in Bithynien erklärte sich für Arius, mehrere Bischöfe, darunter auch Eusebius von Cäsarea, verwandten sich für Arius. Alexander blieb aber hart, auch als Arius in einem ehrerbietigen Schreiben seine Auffassungen zu rechtfertigen suchte. Kaiser Konstantin sandte nun Bischof Hosius von Córdoba zu Alexander, um zu vermitteln, und gab diesem ein Schreiben mit, das zur Beilegung des Streites über so geringfügige Dinge aufforderte. Da Hosius erfolglos blieb, berief Konstantin das 1. Konzil von Nicäa ein, wo Alexander zusammen mit seinem Sekretär und späteren Nachfolger Athanasios ein wichtiger Wortführer war. Nach längeren Verhandlungen bekannte sich das Konzil zur Wesenseinheit des Sohnes mit dem Vater und verdammte Arius.

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Alexander_von_Alexandria.htm

Der römische Kaiser Konstantin I. hatte seit etwa 313 (Toleranzedikt von Mailand) das Christentum privilegiert. Konstantin erhoffte sich wohl vom Christentum eine stabilisierende Wirkung für die eben erst wiedergewonnene Einheit des Römischen Reiches. Diese völkerverbindende Funktion war durch den arianischen Streit gefährdet. Eine Spaltung der Kirche drohte. Da das Problem von der Kirche allein nicht gelöst werden konnte, drängte der Kaiser auf eine Beendigung des Streites. Er griff auch mit Kompromissformeln aktiv in den Konzilverlauf ein. Aus Sicht Konstantins war die Sicherung des Religionsfriedens eine wesentliche kaiserliche Aufgabe mit politischen Implikationen (siehe auch Pax romana).

Ein Vorläufer: Das Konzil von Antiochia

Im 20. Jahrhundert wurden die Akten eines lokalen Konzils entdeckt, das ein halbes Jahr vor dem Konzil von Nicäa in Antiochia (heute Antakya/Türkei) stattgefunden hat. Dieses Konzil wird von einigen Forschern (J.N.D. Kelly, Eduard Schwartz) als wesentlicher Vorläufer von Nicäa angesehen. Teilnehmer waren 59 Bischöfe aus Palaestina, Arabien, Phönizien und Kappadokien. Die Leitung hatte Ossius von Córdoba, der auch in Nicäa eine führende Rolle spielte. Der Anlass für das Konzil war die Wahl eines neuen Bischofs von Antiochia, aber daneben wurde eine deutliche Stellungnahme zum Arianismus und ein ausführliches antiarianisches Glaubensbekenntnis verfasst, das jedoch keine literarische Verwandtschaft zum nicäischen Glaubensbekenntnis aufweist. Drei der Bischöfe, unter ihnen Eusebius von Caesarea, weigerten sich, dieses Bekenntnis zu unterzeichnen, und wurden deshalb provisorisch exkommuniziert, mit der Chance, ihre Meinung vor der „großen und heiligen Synode“ von Ancyra (die dann in Nicäa stattfand) zu ändern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Konzil_von_Nic%C3%A4a