Benutzer:Christian/Kartli

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((Die georgischen Bagratiden herrschten mit Unterbrechungen zunächst als Kuropalate, seit 809 als Könige. Unter den Herrschern von Abchasien und Georgien tauchen mehrere Herrscher mit dem Namen Bagrat, so z.B. Bagrat III. auf. In Kartli-Kachetien (heute Ostgeorgien) wurden die Bagratiden 1801 vom russischen Zaren Paul I. entthront. In Imeretien (heute Westgeorgien) herrschten die Bagratiden noch bis zur Eroberung durch Russland 1810.))

Geographischer Rahmen

Karte: Ethnien in Kaukasien

Georgien liegt in Vorderasien, wird aber von seinen Bewohnern als Balkon Europas bezeichnet. Seine Fläche entspricht mit 69.700 Quadratkilometern ungefähr der von Bayern. Gebirge und Vorgebirge bedecken 87 Prozent des Landes. Im Norden liegt die Südabdachung des Großen Kaukasus. Im Süden befinden sich die westlichen Rücken des Kleinen Kaukasus und der Rand des vulkanischen Armenischen Hochlandes.

Über den beiden Hochgebirgen dehnt sich im Westen die Kolchische Tiefebene (nach dem antiken Kolchis), im Osten die Transkaukasische Senke, die sich in die Innerkarteli-, die Unterkarteli- und die Alsasani-Ebene unterteilt. West- und Ostgeorgien werden durch den Lichi-Gebirgszug getrennt, der sich von Norden nach Süden erstreckt.

Der höchste Berg ist der Schchara im Großen Kaukasus mit 5068,9 Metern. Der längste Fluss Georgiens ist die insgesamt 1364 km lange Kura (georgisch Mtkwari), die das Land in ihrem Oberlauf vom Süden (Kleiner Kaukasus) nach Osten auf 351 Kilometer Länge durchzieht. Weitere Flüsse sind der Alasani (351 km), der Rioni (333 km) und der Enguri (213 km).

Historischer Rahmen

Karte: Kaukasus 290 v. u. Z.

Karte: Kaukasus 1124

Im 13. Jahrhundert v. Chr. entstand – Heinz Fähnrich zufolge – das Königreich Diaochi aus einer Vereinigung verschiedener kartwelischer Stämme. Es wurde eines der stärksten Schwarzmeerländer und existierte bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. Danach wurde es von Urartu erobert, Teile gingen laut Fähnrich im Land Kolcha auf, das sich ab dem 11. Jahrhundert in der Kolchis gebildet haben soll, jedoch ist dessen Lage umstritten<ref>Charles Burney, Die Bergvölker Vorderasiens, Essen 1975, 274</ref>. Später entstanden neue Staaten, darunter vielleicht das Reich Gamirru der Kimmerer und im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. das Reich Speri im Südwesten. Im 6. Jahrhundert v. Chr. bildete sich im Westen des heutigen Georgien der Staat Kolchis.

Kartlien

Im 4. Jahrhundert v. Chr. entstand im gebirgigen Osten das Land Iberien. Es wurde auch Kartlien genannt, weil sich die Iberier Kartweli nannten. Die Länder waren durch das Lichi-Gebirge getrennt. Beide Staaten pflegten enge wirtschaftliche Verbindungen zu Griechenland, Parthien und den Achämeniden. Im Kaukasusgebirge wurden Gold, Silber, Kupfer und Eisen gewonnen. Georgische Handwerker schmiedeten daraus die Schwerter. Nach der Argonautensage raubten Iason und die Argonauten das Goldene Vlies aus Kolchis. Als Alexander der Große nach 333 v. Chr. Persien eroberte, wurden Kolchis und Iberien unabhängig. In der Zeit der Diadochenkriege wurden sie von dem pontischen Feldherrn Ason erobert, der eine Schreckensherrschaft errichtete. Iberien befreite sich mit Hilfe Parnawas von Ason und errichtete die Dynastie der Parnawasiden. Georgien war bis auf Kolchis, das mit Iberien freundschaftlich verbunden war, vereint und pflegte gute Beziehungen zu dem Diadochen Seleukos. In den mithridatischen Kriegen standen Kolchis als Provinz und Iberien als Vasall auf Seiten von Pontos und somit gegen Rom. 66 v. Chr. eroberte der römische Feldherr Pompeius nach dem Sieg über Pontos auch Iberien und Kolchis. Sie wurden zu römischen Vasallen. Im 1. Jahrhundert zerfiel Kolchis. Es bildete sich der Nachfolgestaat Lasika. Zwischen 189 bis 284 herrschte in Iberien eine Seitenlinie der parthischen Arsakiden namens Aršakiani. Sie wurde dann von den ebenfalls iranischstämmigen Chosroiden abgelöst.

Karte: Kaukasus 250

337 konvertierte Georgien als einer der ersten Staaten der Welt zum Christentum. König Mirian III. von Iberien aus dem Geschlecht der Chosroiden führte das Christentum als offizielle Staatsreligion ein. Am 17. Januar 395 wurde die südwestliche Kolchis Teil des Oströmischen Reiches. Ab 591 galt das oströmische Glaubensbekenntnis.

Iberien wurde im 3. Jahrhundert erstmals persischer Vasallenstaat. Danach wechselte es häufig die Seiten, um seine Existenz zu erhalten. Im 6. Jahrhundert war es persische Provinz, erlangte jedoch 591 in der Regierungszeit von Fürst Stephan I. (590–607) seine volle politische Autonomie wieder, da der persische Großkönig Chosrau II. Armenien an das oströmische Reich abtreten musste und somit den Zugang zu Iberien verlor (siehe auch Römisch-Persische Kriege). Danach orientierte sich Iberien außenpolitisch an Byzanz.

642 kamen die Araber erstmals nach Georgien, konnten das Land aber nicht erobern. Es kam zu mehreren Kriegen, in denen Georgien nach und nach von den Arabern erobert wurde. Dabei zerfielen Lasika und Iberien in kleinere Fürstentümer, darunter Kartli, Kachetien, Heretien, Tao-Klardsheti, Abchasien und Egrisi. 755 wurde in Tiflis ein Emir eingesetzt. Herrschaftszentren der Araber waren die südlichen Städte des Landes. Die ländlichen Gebiete und der Norden befanden sich nur unter loser Kontrolle. Islamisierungsversuche blieben weitgehend erfolglos. Gewissermaßen bewirkte dieses Unterfangen sogar das genaue Gegenteil seines Ziels: Als Reaktion auf die arabische Herrschaft breitete sich die georgische Kirchensprache auch im Volk aus und wurde damit für die folgenden Jahrhunderte das entscheidende gemeinsame Merkmal der Georgier.

Auch die territoriale Einigung des Landes kann als eine unbeabsichtigte Folge der arabischen Verwaltungsstruktur bezeichnet werden. Die von den fremden Herrschern als Statthalter über Abchasien eingesetzten Bagratiden vereinigten die westlichen Fürstentümer Georgiens unter ihrer Herrschaft und herrschten dort nahezu autonom. Die östlichen Teile blieben weiterhin unter der Kontrolle des Emirs von Tiflis.

Karte: Kaukasus 900

Am Anfang des 11. Jahrhunderts vereinte König Bagrat III. Ost- und Westgeorgische Königreiche sowie die abchasische und die georgische Linie der Bagratiden in einem georgischen Königreich. Weite Gebiete des Landes befanden sich jedoch unter der Herrschaft anderer Machthaber. Erst sein Enkel Bagrat IV. bestieg 1039 in Tiflis den Thron. Seine Nachkommen herrschten in Teilen Georgiens bis 1801. Jedoch löste sich Kachetien-Heretien mehrmals aus dem Herrschaftsgebiet. Erst 1104 wurde es endgültig Teil Georgiens. Bis zum 13. Jahrhundert schloss sich trotz verschiedener Überfälle und fremder Herrschaft eine Blütephase Georgiens an.

Ab 1065 griffen türkische Seldschuken das Land an. Nach der Schlacht von Manzikert (1071) geriet Kleinasien endgültig unter ihre Oberhoheit. Auch Georgien wurde ab etwa 1080 tributpflichtig. Zudem wurden einige Städte im Osten des Landes mit seldschukischen Garnisonen versehen und einzelne Reiterverbände zogen immer wieder plündernd durch das restliche Land. In dieser prekären Lage bestieg 1089 König Dawit IV. der Erbauer den Thron. Gleichzeitig setzten für Georgien positive Veränderungen im Seldschukenreich ein. Die Zentralmacht wurde zusehends geschwächt und zerfiel nach dem Tod Sultan Muhammads I. (1118) endgültig. Gleichzeitig wurde das Reich durch die beginnende Kreuzzugsbewegung (1096 Aufbruch zum ersten Kreuzzug) erneut von außen angegriffen.

Durch energische Reformen gelang es König David IV., ein diszipliniertes stehendes Königsheer zu schaffen, mit dem er die Seldschuken bis 1122 aus dem Land vertrieb und Grenzprovinzen Armeniens und Aserbaidschans für Georgien eroberte. Mehrere benachbarte Gebiete gerieten zudem in Abhängigkeit von Georgien. Die Reiche Shrivan am Kaspischen Meer, Trapezunt an der Südküste des Schwarzen Meers sowie das Volk der Osseten und viele kleinere Bergvölker im hohen Kaukasus und den nördlich gelegenen Gebieten mussten Georgien als beherrschende Macht anerkennen. Zudem gelang es David, die mächtigen einheimischen Territorialfürsten zur Kooperation zu zwingen. Zum Ende seiner Regierungszeit (1125) kann deshalb die Einigung Georgiens als vollendet betrachtet werden.

Davids Nachfolger waren lediglich dazu in der Lage, das von ihm aufgebaute Reich zu erhalten, nicht jedoch es weiter auszubauen. Zudem kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Nachbarvölkern und zu Problemen mit dem Adel, der die Macht der Könige einschränken wollte. Davids Nachfolger Dimitri I. verfügte, dass Muslime in Georgien ihre Religion unbeschränkt ausüben können. Unter der Herrschaft Königin Tamaras wurden staatliche Proklamationen nur noch nach Absprache mit dem Adelsparlament Darbasi verkündet. Auf lokaler Ebene schuf sie Gerichte, gegen deren Entscheidungen Widerspruch bei einem Obersten Gerichtshof eingelegt werden konnte. Die Königin schaffte die Todesstrafe und die Verstümmelung von Straftätern ab.

Georgien 1213 unter der Herrschaft Königin Tamars

1220 fielen erstmals die Mongolen an der Südgrenze und in Armenien ein. 1225 besetzten die vor den Mongolen fliehenden Chwarzemen Tiflis vorübergehend und benutzten die Stadt als Basis für ihre Raubzüge.

Nachdem die Mongolen im Winter 1220 überraschend von der Wolga nach Süden zogen, streiften sie das erste Mal Georgien und besiegten ein Heer von 10000 Mann, hielten sich aber nicht länger auf. 1221 drangen sie bis Tiflis vor, blieben aber wieder nicht in Georgien, jedoch fiel Tiflis 1226 an die Choresmier, die es nach einer Rückeroberung 1227 erneut einnahmen. 1231 fielen die Mongolen erneut in Georgien ein und eroberten auch Kartlien.

Zunächst ignorierten die Mongolen selbst Georgien weitestgehend. Zu ihren ersten Raubzügen nach Russland zogen sie nur am Rand des Kaukasus vorbei. Zwischen 1235 und 1240 erschien ihr Heerführer Batu Khan wiederholt auch dort und unterwarf das gesamte georgische Reich. 1243 wurde Königin Rusudan gezwungen, offiziell die Oberhoheit der Mongolen anzuerkennen. Georgien musste Abgaben zahlen und Hilfstruppen für Feldzüge zur Verfügung stellen.

Später wurde Georgien immer mehr in die inneren Konflikte des mongolischen Reiches hineingezogen. Verschiedene Fraktionen setzten in Tiflis ihnen genehme Könige auf den Thron. Aufstandsversuche wurden blutig unterdrückt. Die Macht der Könige schwand immer mehr, bis sie nur noch den Titel trugen, die wirkliche Macht aber von einflussreichen Familien im Hintergrund ausgeübt wurde.

1314–1346 König von Georgien: Giorgi V.

Karte: Die anatolischen Emirate um 1330

Als das mongolische Reich zerfiel, konnte Giorgi V. (1314–1346) ein zusammenhängendes Territorium unter seine Herrschaft bringen, für das er die Nachfolge Georgiens in Anspruch nehmen konnte.

1346-1360: David IX. - der Einiger Georgiens

Karte: Kleinasiatische Fürstentümer im 14. Jahrhundert

Dawit IX. († 1360) war von 1346 bis 1360 König von Georgien.

Gleich zu Beginn der Regierungszeit Davids IX. (Rz. 1346–1360), des Sohnes Giorgis V. grassierte in Georgien die Pest (1346/48). Noch zu seiner Zeit wurden Steuern an den Ilchane-Hof der mongolischen Oberherren im Iran entrichtet. Sie betrugen 1350 400.000 Dinar. Dies war ein Drittel der Summe, die noch sein Vater Giorgi V. 1336 gezahlt hatte. 1357 fiel der Khan der Goldenen Horde Dschanibeg (1342/57) in Aserbaidschan und Ostgeorgien ein und ließ Malik Ašraf, den Stellvertreter der Ilchane hinrichten. In diesem Jahr werden Münzen von ihm und seinem Nachfolger Birdibeg (1357/59) in Kara Aghač (Kachetien) geprägt. In Tiflis, das vom Dschalairiden Hasan dem Großen (1335–1356) 1356 besetzt wird, werden Münzen der Dschalairiden herausgegeben. Ein Jahr später in Kara Aghač unter seinem Nachfolger Uwais (1356–1374). Da nach 1357 keine weiteren Münzen erscheinen, ist davon auszugehen, dass Tiflis und Kachetien spätestens 1358 wieder georgisch waren. Die Einheit Georgiens war also erst unter David IX. vollendet. Davids Ehefrau Sinduxtar war eine Prinzessin aus dem Hause der Djakelis und eine Tochter Sargis‘ II. (1308–1334).

  • D. M. Lang: Georgia in the Reign of Giorgi the Brilliant (1314-1346), BSOAS 17/1 S 74-91, London 1955

1360–1395 König von Georgien: Bagrat V.

siehe auch Artikel zu Bagrat V.

Doch wurde das Land durch die Pest (1348/49, 1366) und die Eroberungszüge Timur Lengs (1385–1403) endgültig zerstört.

Von 1386 bis 1402 gehörte Kartlien zum zentralasiatischen Reich Timur Langs. (vgl. Heinz Fähnrich: Geschichte Georgiens von den Anfängen bis zur Mongolenherrschaft. Shaker, Aachen 1993, ISBN 3-86111-683-9.)

1395–1405 König von Georgien: Giorgi VII.

Karte: Das Reich Timurs

Karte: Timurs Imperium um 1400

Karte: Timurs Imperium nach seinem Tod um 1405

Karte: Timuriden um 1405

Zwar konnte Timur in Georgien keine dauerhafte Herrschaft aufbauen, das Land fand jedoch auch nach seinem Abzug (1403?) nicht mehr zu seiner alten Macht zurück. Es blieb ein Gebiet, in dem einzelne lokale Fürsten herrschten, die zwar ein vages Zusammengehörigkeitsgefühl besaßen, sich aber nicht zu einem wirklichen Zusammenschluss entschlossen. Die Städte wurden entvölkert, fruchtbares Ackerland von Hirten übernommen, freie Bauern und Handwerker zu Leibeigenen der Fürsten degradiert.

1398 eroberte Timur Delhi, 1401 fielen Damaskus sowie (erneut) Bagdad in seine Hände. Am 20. Juli 1402 fügte er – zu dem Zeitpunkt schon fast blind – dem osmanischen Heer unter Sultan Bayezid I. (genannt „der Blitz“) in der Schlacht bei Ankara (Angora) eine der schwersten Niederlagen in dessen Geschichte zu.

Bayezid wurde gefangen genommen; Timur dadurch auch in Europa „berühmt“. Bayezid starb in mongolischer Gefangenschaft.

Timur verließ jedoch bald Anatolien, ohne auf das christliche Konstantinopel vorzustoßen. Die Gründe für diese Entscheidung sind nicht bekannt.

1405–1412 König von Georgien: Konstantin I.

Timur hinterließ zwei Söhne, „Schah Roch“ und Miran Schah, der erste erhielt Samarkand, der zweite Persien – seine Hauptstadt wurde Herat. Schiltberger kam zu Schāh Ruch, in sein Land Chorasan. Schāh Ruch besetzte Armenien und übergab es seinem Bruder, außerdem 20.000 Mann, unter ihnen Schiltberger. „Hie blieb der Schiltberger by des tümerlins sun miraschach.“

Ein Jahr später erlitt Miran in der Schlacht am Berg Karabach eine Niederlage und wurde hingerichtet, Schiltberger kam nun für vier Jahre (ca. 1406–1410?) zu Miran Schahs Sohn Abu Bekr.

An dessen Hof befand sich ein Prinz aus dem Reich der Goldenen Horde („uß der grossen Tartarien“) (86), der sein Erbe antreten wollte. Er bat Abu Bekr um freien Abzug und nahm 600 Pferde mit. Schiltberger war dabei. Sie zogen durch „Seidenland“, durch Georgien, durch ein weiteres Land, wo Seide wuchs, dann durch Schirwan, das Tücher für Kaffa lieferte, die dort verfeinert wurden. „Die syden bringt man och gen Venedig und gen Luckcha, da man die guten samat wirckt.“

Von dort zogen sie durch Schubram, dann Derbent (an der Grenze zwischen „Persia“ und „Tartaria“), dann nach Astrachan, das mitten in der Wolga (Edil) lag – dann zu den Wolgabulgaren. Deren christliche Priester leiteten „kürchen mit latin und singent und lesent ir gebet in tarterscher sprach“ – Schiltberger vermutet, damit die Leute dadurch, dass die Predigt in der Muttersprache erfolgte, stärker im Glauben waren.

Von den Armeniern berichtet er, sie seien den „tütschen gar hold“ (den Deutschen sehr zugetan) und sie nannten die Deutschen „nymitsch“. Schiltberger unterschied dabei die drei Königreiche „Tifflis“, „syos“ (Sis) und „erfigau“ (Kleinarmenien).

Der byzantinische Kaiser ließ sie nach mehrmonatigem Aufenthalt in Konstantinopel in das Donaudelta, in ein Schloss namens Kilia bringen, von wo Schiltberger über Akkerman in der Walachei westwärts gelangte.

Während der Völkerwanderung zerstört, wurde die Stadt später von den ostslawischen Tiwerzen unter dem Namen Belgorod (Weiße Stadt) wiederaufgebaut, durch Polowzer und Tataren jedoch wieder zerstört. Genueser bauten sie nach dem Abkommen von Nymphaion (1261) unter dem Namen Mauro Castro wieder auf. Danach wurde die Stadt eine moldauische Handelsmetropole (in dieser Zeit baute der moldauische Fürst Stefan der Große die Festung zu einem wichtigen Militärstützpunkt aus), die erst 1484 zusammen mit Kilija vom Sultan Bayezid II. als letzter nichtosmanischer Schwarzmeer-Hafen erobert wurde. Die Einwohner wurden zum Teil nach Konstantinopel deportiert.

Vor 1368 gaben die Genuesen Kilija zugunsten der Wojewoden der Moldau auf. Die Stadt wurde als Ausgangspunkt der großen Handelswege (walachische Route nach Ungarn, moldawische Route nach Polen) im 15. Jahrhundert zum Zankapfel zwischen Ungarn, den rumänischen Fürsten, Polen und der Hohen Pforte. 1412 unter moldawische Kontrolle geraten, strebte bereits Sigismund von Luxemburg danach, Kilija für Ungarn zu gewinnen, was 1448 Johann Hunyadi gelang. 1465 eroberte Ștefan cel Mare die Stadt jedoch zurück, wodurch eine Serie von Konflikten mit Ungarn, der Walachei und dem Osmanischen Reich ausgelöst wurde. Nach einem gescheiterten Eroberungsversuch 1476 nahmen die Osmanen Kilia am 14. Juli 1484 ein. Bayezid II. siedelte hier deportierte Fischer aus Silistria an und machte die Stadt – im Rahmen der osmanischen Seeherrschaft – zum „Schlüssel der Ostländer“ mit intensiven Handelskontakten zu Syrien, Lemberg, Westeuropa und den Tatarenländern.

  • A. J. Penzel (Hrsg.): Schiltberger's aus München von den Türken in der Schlacht von Nicopolis 1395 gefangen, in das Heidenthum geführt, und 1427 wieder heimgekommen, Reise in den Orient und wunderbare Begebenheit, München 1814 (Digitalisat).
  • Karl Friedrich Neumann (Hrsg.): Reisen des Johannes Schiltberger aus München in Europa, Asia und Afrika von 1394 bis 1427, München 1859 (digital; Nachdruck 1976; nach der Heidelberger Handschrift).
  • Valentin Langmantel: Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift, Tübingen 1885 (digital, Wikisource)

1412–1442 König von Georgien: Alexandre I. der Große

1442–1446 König von Georgien: Wachtang IV.

Nach dem Tod Alexanders I. (1442), des letzten Königs eines geeinten Georgien, zerfiel das Haus der Bagratiden in drei Linien. Eine regierte von Tiflis aus über Kartli, die zweite beherrschte das westliche Imeretien, die dritte saß im ostgeorgischen Kachetien. Das übrige Land geriet unter die Kontrolle von teilweise selbsternannten, teilweise alteingesessenen Prinzen oder Fürsten. Die größten Fürstentümer waren Abchasien, Gurien, Mingrelien, Samzche und Swanetien. In den Bergregionen des Kaukasus setzten sich sogar alte patriarchalische Stammesstrukturen wieder durch. Nomadisierende Stämme, die aus dem mongolischen Reich hervorgegangen waren, überfielen immer wieder das Land.

1446–1465 König von Georgien:: Giorgi VIII.

wird König von Kachetien als Giorgi I. (1466–1476)

Als 1453 Konstantinopel fiel, brach der Kontakt zu den christlichen Staaten Europas ab. Gleichzeitig begann sich in Kleinasien eine neue Konfliktlinie aufzuwerfen. Während die Türken das Osmanische Reich aufbauten, kam es zu einem Wiedererstarken Persiens. In diesem Konflikt wurden die südlichen Teile Georgiens schnell zu einem Schauplatz der Auseinandersetzungen. Immer wieder gelang es einem der beiden Kontrahenten, in dem einen oder anderen Fürstentum die Kontrolle zu erlangen.

The Battle of Chikhori (Georgian: ჩიხორის ბრძოლა, chikhoris brdzola) was fought between the armies of King George VIII of Georgia and the rebellious nobles led by a royal kinsman Bagrat in 1463. It took place near the fortress Chikhori in the district of Argveti in western Georgia, and ended in the king's decisive defeat. The battle was the culmination of a fierce and extended internal struggle for hegemony in Georgia that began after the brief reign of Vakhtang IV (1442-1446), and would eventually end with fission of the kingdom. The rebellion against Vakhtang’s brother and successor George VIII, whose legitimacy was disputed, was fomented in western and southern provinces of the Kingdom of Georgia. The western Georgian dukes rallied behind George’s relative Bagrat in a powerful coalition and met the royal army on the battlefield at Chikhori. George was defeated, and Bagrat was crowned king of Imereti at Kutaisi. But in return for their aid, the new monarch was obliged to create a principality for each of his four major allies. Henceforth, the Gelovani family in Svaneti, the Sharvashidze in Abkhazia, the Dadiani in Mingrelia, and the Vardanidze-Gurieli in Guria ruled as semi-independent princes.

  • Suny, Ronald Grigor (1994), The Making of the Georgian Nation: 2nd edition. Indiana University Press, ISBN 0-253-20915-3
  • Toumanoff, Cyril (1949–51). The Fifteenth-Century Bagratids and the Institution of Collegial Sovereignty in Georgia. Traditio 7: 192.

Bereits unter Mehmeds Vater Murad II. hatte sich das Osmanische Reich nach einer Krisenphase konsolidiert. Auf dieser Grundlage konnte Mehmed die Offensive gegen Konstantinopel verstärken. Im Vorfeld schloss er 1452 Friedensverträge mit Ungarn und Venedig ab, um sich den Rücken frei zu halten. Dank seinen gut ausgebildeten und stets weiterentwickelten Topçu[53] fiel die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches am 29. Mai 1453 und wurde kurz danach von ihm zum Thronsitz des Osmanischen Reiches erklärt ([54]‏من بعد تختم استنبولدر‎ / min-baʿd taḫtım İstanbuldur / „fürderhin ist mein Thronsitz Istanbul“).

1461 belagerte Mehmed II. erfolgreich das am Schwarzen Meer gelegene Trapezunt, letztes Relikt des byzantinischen Reiches und Hauptstadt des gleichnamigen komnenischen Kaiserreiches, das mit dem Akkoyunlu Uzun Hasan, Venedig und den Nachfolgestaaten des Königreiches Georgien gegen Mehmed II. paktierte. Sein Herrscher, David Megas Komnenos, übergab die Stadt an den Sultan, wurde zunächst Staatsgefangener und schließlich aus Sorge vor Verschwörungen hingerichtet. Das besiegte Kaiserreich wurde weitgehend islamisiert.

Von 1463 bis 1479 lag Mehmed II. mit der Republik Venedig im Krieg, wobei die Kämpfe vor allem auf dem Peloponnes sowie auf griechischen und adriatischen Inseln ausgetragen wurden. Er stärkte die osmanische Flotte mit dem Ziel, die venezianische Seehegemonie zu beenden.

1465–1478 König von Georgien: Bagrat VI.

1469 konnte Mehmed II. mit Negroponte (Euböa) sogar eine Insel erobern, die schon 264 Jahre im Besitz Venedigs gewesen war.

Zudem machte er ab 1475 das Schwarze Meer durch die Eroberung der Halbinsel Krim mit dem dortigen Krimkhanat und den verbliebenen genuesischen Handelskolonien zu einem osmanischen Binnenmeer.

1478–1505 König von Georgien: Konstantin II.

1491 nur noch König von Kartlien

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Die Flotte von Mehmed II. und seine Armee stießen sogar bis nach Italien vor und nahmen 1480 die Stadt Otranto ein. Gemäß Mehmeds II. Ġazā-Ideologie war diese Eroberung der erste Schritt auf dem Weg nach Rom. In des Sultans Weltsicht hatte er als Nachfolger des oströmischen Kaisers das Primat auch über Westrom, den erstrebenswerten „Goldenen Apfel“ (‏قزل الما‎ / ḳızıl elma / wörtlich ‚roter Apfel‘), mit dessen Einnahme er der Imperator des gesamten Römischen Reiches sein würde. Nach Mehmeds II. Tod musste Otranto allerdings wieder aufgegeben werden.

Trennung 1490

Karte: Georgien 1490

((By 1490/91, the once powerful monarchy fragmented into three independent kingdoms – Kartli (central to eastern Georgia), Kakheti (eastern Georgia), and Imereti (western Georgia) – each led by a rival branch of the Bagrationi dynasty, and into five semi-independent principalities – Odishi, Mingrelia, Guria, Abkhazia, Svaneti, and Samtskhe – dominated by their own feudal clans. During the three subsequent centuries, the Georgian rulers maintained their perilous autonomy as subjects under the Turkish Ottoman and Persian Safavid, Afsharid, and Qajar domination, although sometimes serving as little more than puppets in the hands of their powerful suzerains.))

Könige von Kartlien (Bagrationi-Dynastie) (1505–1801)

1505–1525 König von Kartli: David X.

1513/20 Besetzung Kachetiens

1512 besetzten die Osmanen kampflos Samzche und unterwarfen von dort aus Imeretien. Die jeweiligen Herrscher blieben als Vasallen der Türken im Amt.

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

((Ab 1514, waren das Osmanische Reich und das Safawiden-Reich ein Jahrhundert lang in einem fast durchgehenden Krieg verwickelt, der sich um die Herrschaft des Kaukasus und Mesopotamiens drehte. Die zwei Reiche waren die mächtigsten des Nahen Ostens. Diese Rivalität wurde besonders durch die dogmatischen Differenzen beider Reiche vertieft. Die Osmanen waren Sunniten, während die Safawiden fanatische Schia Muslimen des Kizilbasch waren und von den Osmanen als Ketzer gesehen wurden.))

((Seit ihrer Niederlage in der Schlacht bei Tschaldiran 1514 vermieden die Safawiden die offene Feldschlacht und bevorzugten eine Taktik der verbrannten Erde. Osmanische Heere fielen wiederholt in das persische Grenzgebiet ein, sahen sich aber jedes Mal einem Guerillakrieg ausgesetzt, der sie zum Rückzug zwang. Beide Seiten litten unter mangelnden Ressourcen, ihre Truppen waren demoralisiert. Obwohl als Expansionskriege geplant, endeten die Auseinandersetzungen des Osmanischen mit dem Safawidenreich Mitte des 16. Jahrhunderts somit nur mit geringen Gewinnen für den Sultan. Stattdessen hatte das Osmanische Reich seine militärische Stärke zu einer Zeit erschöpft, als die wirtschaftliche und soziale Ordnung des Reichs dem Zusammenbruch nahe war.))

1525–1535 König von Kartli: Giorgi IX.

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Die Perser unterstützten Bagrat III. von Imeretien, der 1535 Samzche eroberte.

1535–1558 König von Kartli: Luarsab I.

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Die Türken nahmen Bagrat III. jedoch schon 1545 das Territorium wieder ab und rüsteten seine Festungen mit starken Garnisonen aus. Von diesem Zeitpunkt an setzte sowohl vom Westen durch die Osmanen als auch vom Osten durch die Perser ein schleichender Unterwerfungsprozess ein, in dessen Verlauf sich einzelne Kleinfürsten unter den Schutz eines der beiden Großreiche stellten.

((Nachdem die Schlacht bei Tschaldiran? ( 23. August 1514?) den safawidischen Einfluss in Anatolien während des Krieges von 1532 bis 1555 beendet hatte, besetzten die Osmanen den arabischen Irak, indem sie Bagdad 1534 eroberten. Ihre Ziele konnten sie mit dem Friedensvertrag von Amasya im Jahr 1555 erfolgreich absichern.vgl. Osmanisch-Safawidischer Krieg (1532–1555)))

((Friede von Amasya am 29. Mai 1555 im Winterquartier Süleymans in Amasya: Die heutigen Gebiete von Armenien und Georgien wurden gleichmäßig zwischen beiden Reichen aufgeteilt. Das Osmanische Reich behielt die Region um den Vansee und Schahrazor, die Grenze lag bei Arpaçay. Das persische Reich bekam seine ehemalige Hauptstadt Täbriz zurück und behielt seine nordwestlichen Territorien im Kaukasus, Dagestan, sowie das Gebiet des heutigen Aserbaidschan. Beide Seiten verpflichteten sich, von weiteren Angriffen abzusehen und die Grenzen zu achten. Das Friedensangebot kam für die Osmanen gerade noch rechtzeitig, da sie zu dieser Zeit auch im Westen Krieg gegen das Habsburgerreich führten. ein Waffenstillstand bis zum Abschluss eines Friedensvertrags wurde vereinbart.))

1558–1569 König von Kartli: Simon I. 1. Regierung

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

1569–1578 König von Kartli: David XI. (=Daud Khan)

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

1578–1600 König von Kartli: Simon I. 2. Regierung

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Einmal flackerte noch eine georgische Zentralmacht auf. Zwischen 1577 und 1599 gelang es Simon von Kartli mit persischer Unterstützung, die Türken aus seinem Fürstentum zu vertreiben und sie in anderen Landesteilen empfindlich zu schlagen. Als sein Vasall jedoch zu stark wurde, beschloss der Schah, ihn gefangen zu nehmen und seinen Sohn Giorgi X. auf den Thron zu setzen.

Die Bevölkerung hatte in beiden Einflussgebieten gleichermaßen unter schweren Übergriffen zu leiden. Sowohl die Perser als auch die Osmanen betrieben Sklavenhandel, verschleppten Georgier in andere Teile ihres Reiches und zwangen die Fürsten des Landes, ihnen Truppen für ihre Feldzüge zur Verfügung zu stellen. Als Reaktion kam es zu wiederholten Aufständen der Landbevölkerung, teilweise mit Unterstützung georgischer Fürsten, die jedoch immer erfolglos blieben. Auch zwischen den einzelnen Fürstentümern herrschten erbitterte Fehden, die meist von den Besatzungsmächten unterstützt wurden.


((Der Frieden von Amasya im Jahr 1555 hielt zwei Jahrzehnte an, bevor ein weiterer Krieg 1578 ausbrach. Dieser wurde durch den Vertrag von Konstantinopel im Jahre 1590 mit einem klaren Sieg für die Osmanen beendet. Diese besetzten Georgien, Jerewan und selbst die frühere safawidische Hauptstadt Täbris. Die Safawiden wurden dazu noch stark durch Angriffe der usbekischen Scheibaniden im persischen Khorasan bedrängt, was den Osmanen zusätzlich nutzte. vgl. Osmanisch-Safawidischer Krieg (1578–1590)))

((1578 kam das Gebiet zwischen dem Hauptkamm des Kaukasus und dem Fluss Aras, das heißt Aserbaidschan und Georgien sowie auch Abchasien, an das Osmanische Reich, das zwar 1639 Aserbaidschan und das östliche Georgien wieder verlor, das westliche Georgien und Abchasien aber weiterhin beherrschte. In der Folgezeit trat dann die Mehrheit der abchasischen Bevölkerung zum Islam über, auch wenn es nach wie vor größere Bevölkerungsteile gab, die am Christentum festhielten. Das Fürstentum Abchasien existierte jedoch auch innerhalb des Osmanischen Reichs weiter und konnte eine gewisse Autonomie bewahren.))

((Die erste Siedlung auf dem Kap Pizunda entstand im 4. Jahrhundert v. Chr. Später wurde hier von den Griechen die Stadt Pitius gegründet. Um die Wende vom 2. zum 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt Teil des Königreichs Pontos. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts wurde Pityus Grenzstadt des Römischen Reiches und bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts Garnisonsort der Legio XV Apollinaris. Im Jahr 780 wurde die Stadt als Pitiunt Teil des Königreichs Abchasien. Vom 14. bis zum 15. Jahrhundert bestand hier die genuesische Handelskolonie Pizonda. Vom 17. bis zum 18. Jahrhundert befand sich die Stadt unter osmanischer Herrschaft.))

1600–1605 König von Kartli: Giorgi X.

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

Einen Verbündeten gegen die fremden Herrscher suchten Georgiens Fürsten bei Russland, dem einzigen christlichen Großreich in der Nähe. Schon seit dem Ende des 15. Jahrhunderts war es zu Kontakten zwischen georgischen und russischen Fürsten gekommen. Trotz erfolgreicher Feldzüge in Daghestan 1604 unter Boris Godunow war Russland über lange Zeit zu schwach, das persische und das osmanische Reich dagegen zu stark, dass es im Kaukasus intervenieren konnte.

1605–1616 König von Kartli: Luarsab II.

Karte: Expansion und größte Ausdehnung des Osmanischen Reichs zwischen 1481 und 1681

((Der neue persische Schah, Abbas I. (* 27. Januar 1571; † 19. Januar 1629 aus der Dynastie der Safawiden - regierte von 1587 bis 1629), organisierte seine Armee um, indem er die neue Ghulam (Mamluken) Infanterie aufstockte, damit diese mit den osmanischen Janitscharen mithalten konnten. Mit dem Start des Angriffs im Jahr 1603 war er in der Lage, Täbris, Aserbaidschan und Georgien zurückzugewinnen. Die Osmanen, wurden durch die Kriege mit Habsburg in Europa abgelenkt und waren dadurch nicht in der Lage, effektiv Widerstand zu leisten - vgl. Langer Türkenkrieg von 1593 bis 1606.))

((1601 wurde Stuhlweißenburg von den Osmanen erobert, die schließlich auch noch die wichtige Festung Kanicsa nach einer zweimonatigen Belagerung einnehmen konnten. Zwei Versuche der Habsburger, die Festung wieder in ihren Besitz zu bringen, scheiterten. 1602 eroberten die Habsburger Stuhlweißenburg zurück, doch auch eine erneute Belagerung Budas blieb ergebnislos. 22. Dezember 1603 starb der osmanische Sultan Mehmed III. Nachfolger wurde der 14-jährige Sohn Ahmed I. (1603–1617). Friedensverhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien schienen nun in Sichtweite, da es auch auf der christlichen Seite zu einschneidenden Veränderungen kam: 1601 wurde der pro-osmanische Stephan Bocskai zum Prinzen von Siebenbürgen gewählt, was den habsburgischen Bemühungen, das Fürstentum aus der osmanischen Einflusssphäre zu lösen, entgegenstand.))

((Der Krieg fand mit dem am 11. November 1606 abgeschlossenen Frieden von Zsitvatorok sein Ende. Wegen der drohenden Gefahr eines Zweifrontenkrieges gegen die Habsburger im Nordwesten und die persischen Safawiden im Osten des Osmanischen Reiches musste der Sultan den Kaiser erstmals als gleichberechtigten Verhandlungspartner anerkennen.))

((Angetrieben von dem Erfolg von 1603 und von internen Tumulten im osmanischen Reich, welche in der Ermordung von Sultan Osman II. (20. Mai 1622) resultierten, war Abbas fest entschlossen, den Irak zurückzugewinnen - vgl. Osmanisch-Safawidischer Krieg (1623–1639).))

1616–1619 König von Kartli: Bagrat VII.

1619–1629 König von Kartli: Simon II.

1629–1634 König von Kartli: Teimuras I. von Kachetien

1634–1658 König von Kartli: Rostom

1658–1675 König von Kartli: Wachtang V.

Teimuras I. von Kachetien (1586–1663) versuchte erfolglos, sich gegen die persische Oberhoheit aufzulehnen. Daraufhin wurde die Königswürde in Kartlien unter Wachtang V. 1656 erstmals mit dem Titel eines persischen Vizekönigs verbunden. Ostgeorgien wurde so ein integraler Bestandteil des persischen Reiches. Damit wurde der osmanisch-persische Vertrag von 1636 umgesetzt, der das Lichi-Gebirge als Grenze bilateraler Interessen festgelegt hatte.

((The line of Imereti, incessantly embroiled in civil war, continued with many breaks in succession, and the kingdom was only relatively spared from the encroachments of its Ottoman suzerains, while Kartli and Kakheti were similarly subjected to its Persian overlords, whose efforts to annihilate the fractious vassal kingdoms were in vain, and the two eastern Georgian monarchies, though occasionally losing full independence in the course of their history, survived to be reunified in 1762 under King Erekle II, who united in his person both the Kakhetian and Kartlian lines, the latter surviving in male descent in the branch of Mukhraneli since 1658.))