Benutzer:Christian/Anaginoskomena

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"Anaginoskomena - Im 39. Festbrief von 367 unterscheidet Athanasius von Alexandrien drei Kategorien von Büchern der Heiligen Schrift: kanonizomena (=kanonische), anaginoskomena (= zur Erbauung gelesene) und apokrypha (= im Verborgenen überlieferte). Die Anaginoskomena sind also Schriften, die zwar nicht zum hebräischen /Kanon der Hl. Schrift gehören, aber z.T. schon vom Neuen Testament und den Apostolischen Vätern zitiert und von den Vätern zur Lektüre empfohlen wurden. Sie sind Teil des älteren, alexandrinischen Kanons der /Septuaginta, die von Anfang an der offizielle alttestamentliche Text der hauptsächlich griechischsprechenden Urkirche war. In verschiedenen östlichen und westlichen Lokalkonzilien wurden sie mehr oder weniger vollzählig den kanonischen Schriften gleichgestellt. Für den Osten geschah dies abschließend im Trullanum II 692 /Konzil. In der lateinischen Kirche werden sie seit Sixtus von Siena (1520-1569) als "deuterokanonisch" bezeichnet. Inhaltlich entsprechen sie etwa den sog. "/Apokryphen" der Lutherbibel."

Sergius Heitz (Hrsg.): Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit. Orthodoxes Glaubensbuch. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN: 3-525-56832-0, S. 232f