Benutzer:Christian/Akademie Nisan

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Nisaner

vgl. /Nisaner

Gründung (990)

990 Flucht von Lehrern und Schülern der Orthodoxen Akademie Krakau (885/886 aus der Großmährischen Akademie hervorgegangen) nach Nisan - erste Gebäude und Kapelle (aus Holz) - altsorbische Hagiographie

Großmährische Akademie

Krakauer Akademie

Gau Nisan

Brücke 998

Wenn die hiesige Elbbrücke zuerst gebaut worden sei, ist unentschieden und wird es, bei dem Mangel zuverlässiger Nachrichten darüber, wohl auch ferner bleiben. Adam Stolze [Anm. 6: Sehenswürdiges Dresden, 1678.] setzt den ersten Bau derselben in das Jahr 998, und mithin in die Zeit des Kaisers Otto III. Christoph Christian Hohlfeldt: Die Schicksale der Dresdener Elbbrücke seit vier Jahrhunderten. In der Arnoldischen Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844

Keinesfalls scheint aber die Angabe Stolzens, daß bereits im Jahre 998 zu Dresden eine Brücke beide Elbufer verband, seine Richtigkeit zu haben, da Kaiser Heinrich II., mit dem Beinamen „der Heilige“, bei seinem Feldzug gegen Böhmen im Jahre 1004, zu Boruz und Nisan [Anm. 3: Wahrscheinlich Boritz unterhalb von Meißen bei Hirschstein, wohl aber nicht Poyritz oberhalb von Dresden. Ob nun Nisan einen besonderen Ort bezeichnet oder Boruz im Gau Nisan heißen solle, ist unentschieden. Vielleicht könnte unter Nisan auch Brießnitz bei Dresden gemeint sein, weil dieses der älteste Hauptort im Gaue Nisan war, und selbst unter den Namen Nisici, also der "unter der Burg Bresenice tief gelegene" Ort vorkommt, dessen Kirche schon sehr früh als Sitz des meißnischen Diaconats zu Nisicz erwähnt wird.] zur Bewrkstelligung seines Uebergangs über die Elbe zum Bau einer Brücke Schiffe herbeischaffen ließ, weil er sonst gewiß die Dresdener Brücke benutzt haben würde. Wilhelm Schäfer: Chronik der Dresdener Elbbrücke BoD – Books on Demand, 09.10.2015

Laut altsorbischer Hagiographie wurde die Brücke von den Nisanern zerstört, welche sich daraufhin vor dem Heer Heinrichs in den Wäldern in Sicherheit brachte

Erste Zerstörung (1004)

  • (Mitte August – Anfang September) Feldzug gegen Herzog Boleslaw von Polen und Böhmen. Das Heer sammelt sich Mitte August bei Merseburg (ausgenommen die später dazustoßenden Bayern) und setzt sich Richtung Polen in Bewegung. Zur Täuschung des Gegners läßt König Heinrich auf der Elbe bei Boritz (oberhalb Riesa) und bei Neußen (bei Belgern) Schiffe zum Übersetzen zusammenziehen, biegt aber vor Erreichen des Flusses überraschend nach Süden ab, um über das Erzgebirge nach Böhmen einzufallen. http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-00_1_0_2_4_1_222_1580a
    • statt Neußen ist Nisan wahrscheinlicher (vgl. auch die neuere Forschung) - zumal die altsorbische Hagiographie von Zerstörungen in Nisan berichtet - vgl. André Thieme: Nisan oder Neußen: Bemerkungen zu Thietmar VI, 10 über den Feldzug König Heinrich II. nach Böhmen im Jahre 1004. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte. Bd. 76 (2005) S. 211-219

Zweite Zerstörung (1017)

12. August bis Anfang September 1017 - Zerstörung (incl. kleiner Marienkapelle) durch ein durchziehendes Heer Heinrichs II. - ausdrücklich wird diese Zerstörung durch den christlichen! Kaiser Heinrich den Heiligen beklagt, während die heidnischen Liutizen nicht beteiligt waren - altsorbische Hagiographie

  • ...vor Nimptsch Heinrich belagert die Burg, die umsichtig und ausdauernd verteidigt wird. Die Eingeschlossenen errichten den heidnischen Liutizen gegenüber ein Kreuz, und als der Kaiser nach dreiwöchigen Vorbereitungen den Sturm befiehlt, vernichten sie die Belagerungsmaschinen durch Feuer. Nach weiteren erfolglosen Angriffen der Böhmen unter Herzog Udalrich sowie der Liutizen muß Heinrich die Belagerung abbrechen. Auf beschwerlichen Märschen führt er das durch Krankheiten erschöpfte Heer über Böhmen nach Meißen. http://www.regesta-imperii.de/id/1017-08-12_1_0_2_4_1_749_1908c

Frieden von Bautzen (1018)

18. Januar 1018:

Restauratio imperii

Weihe der ersten Frauenkirche zu Mariä Geburt 1020

8. September (Mariä Geburt) 1020 - Einweihung der ersten (hölzernen) „Frauenkirche“ (St. Marien) - altsorbische Hagiographie

Bei der Neugestaltung der Kirchendecke um 1580 wurde eine alte Jahreszahl (vermutlich 1020) zur „Fundation“ gefunden und das Alter mit „in die 560. Jahr“<ref>Anton Weck: Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung. Joh. Hoffmann, Nürnberg 1680, S. 245.: „Die Zeit der fundation haben zwar die Vorfahren nicht aufgezeichnet; und dergleichen Bericht auf itzige Nachwelt gebracht/ damit man das eigentliche Alter abnehmen könte/ doch hat man für ohngefehr etliche 90. Jahre/ als die Kirche an der Decke dazumahl gemahlet worden/ aus einer Jahr=Zahl alter Leute Bericht nach/ abgenommen, daß schon selbige Zeit in die 560. Jahr alt gewesen.“</ref> angegeben. Eine Gründung der Kirche (um) 1020 sahen daher Chronisten des 17. und 18. Jahrhunderts als möglich an.<ref>Anton Weck: Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung. Joh. Hoffmann, Nürnberg 1680, S. 13.: „Also is es gewiß/ daß Dresden bereits eine ziemliche Zeit vorm 1000ten Jahre nach Christi Geburt etlichermaßen bekannt gewesen/ inmassen Dresserus in seiner Städte=Chronicki und andere Authores, sonderlich aber auch aus dem Pirnischen Münche/ Johann Lindnern/ an= und ausgeführet, daß Dresden zu Zeiten Kaysers Heinrich des Voglers/ und Kayser Ottens/ ein Flecken gewesen/ alda es eine Taberne oder Schenckstädt/ und eine befestigte Uberfarth an der Elbe gehabt/ jedoch ist/ was ietzo erwehnet/ anderer Gestalt nicht als vom Alten Dresden zu verstehen/ denn Neu Dresden ist allererst hernach umbs Jahr 1020. als AltDresden vorher gar öffters/ und auch dazumahl vom Wasser/ aus dem ElbStrohme/ Schaden gelitten.“</ref><ref>Johann Gottfried Michaelis: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia. Schwencke, Alt-Dresden 1714, [S. 19/678].: „Nur ist hier schwer zu determiniren/ wenn diese kirche zu Sanct Marien oder unser Lieben Frauen den ersten Anfang genommen/ oder wer der Fundator derselben/ gewesen. Zu wüntschen wäre/ daß eine völlige Nachricht hievon nicht zugleich mit dem Abschiede derer Papisten durch die gesegnete Reformation Lutheri uns wäre entzogen worden: So könnte man einen wohlgesinnten Leser mit bessern Gründen von der Fundation und Fundatore unterrichten. Muthmaßlich aber ist/ daß sie um das eintausend und 20ste Jahr bereits mag gestanden haben. Denn damals die Leute wegen grossen Wasser-Schaden, welchen sie in Alt-Dreßden von der Elbe offt erlitten/ dißeits der Elbe zu bauen angefangen, weil das Land allhier höher lag/ als in Alt-Dreßden. Wenn man nun dem Ausspruch alter Leute trauen darff/ welche ehmals gelebet/ als die itzige Decke der Kirche neu gemahlet und damals eine Jahreszahl gefunden worden; so müste obangeführte Jahreszahl seine Richtigkeit haben.“</ref> + Frauenkirche (Dresden, romanischer Vorgängerbau)

Dritte Zerstörung, Flucht und Ende (1040)

August 1040 zerstört - Flucht von Lehrern und Schülern nach Serbien - altsorbische Hagiographie vgl. Weiße Serben und Serbische Akademie

  • Auseinandersetzungen zwischen König Heinrich III. (1039–1056) und Herzog Břetislav I. von Böhmen im Jahre 1040 <ref>Annalista Saxo, hg. von Georg Waitz, in: MGH Scriptores (in folio) 6, Hannover 1844, S. 542–777, hier S. 684 Z. 41: Donin (Digitalisat)</ref> + Burg Dohna

Weitere sorbische Bildungsstätten

Schule von Bautzen (vor 885)

Gegründet von Method von Saloniki (d.h. vor 885) und gefördert von Ludmilla von Böhmen für eine primäre Bildung der Sorben in Lesen und Schreiben und Christentum.

Absolventen der Schule von Bautzen besuchten die Großmährische Akademie, später die Krakauer Akademie - so daß die Gründung spätestens um 880 erfolgt sein muß

Quellen des 17. und 18. Jhs.

Serbische Akademie (1040)

Nach der Vertreibung und Zerstörung der Akademie Nisan im damaligien Serbien entstanden.

altsorbische Hagiographie

Benutzer:Christian/Serbische Akademie

Hospitalität für Alumnen in Prag (1694)

Die beiden aus Temritz bei Bautzen stammenden Brüder und Priester Martin Norbert (1637–1707) und Georg Joseph Schimon (1646–1729), Angehörige des sorbischen Volkes, hatten bereits 1694 unter Verwendung ihrer Ersparnisse auf der Prager Kleinseite eine Hospitalität für aus der Lausitz stammende Alumnen (Zöglinge, die Priester werden wollten) gegründet. + Wendisches Seminar

Wendisches Seminar in Prag (1724)

  • 1724 als Ausbildungsstätte für den katholischen Priesternachwuchs der Oberlausitz gegründet
  • 1922 geschlossen
  • Im Prager Frieden von 1635 trat Kaiser Ferdinand II. die Lausitzen an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. ab. Das Übergabeprotokoll, der so genannte Traditionsrezess, regelte unter anderem den konfessionellen status quo, so dass auch unter den protestantischen Kurfürsten der katholische Besitzstand garantiert war. Wie zuvor gingen die Lausitzer Theologiestudenten zum Studium in die habsburgischen Länder. Angesichts des Priestermangels im rekatholisierten Böhmen nahmen viele Lausitzer dort eine Pfarrstelle an. Mit ihrer Stiftung wollten die Gebrüder Schimon deshalb mehr Lausitzern ein theologisches Studium ermöglichen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie der Heimat verbunden blieben. Aus diesem Grund hat auch das Domkapitel St. Petri bald die Schirmherrschaft über das Wendische Seminar übernommen.

Bild

Concordia University Texas (1926)

Concordia was founded in 1926 as Lutheran Concordia College of Texas, a four-year high school that prepared young men for careers in ministry and teaching. The school opened with 26 students on its original site along East Avenue (now Interstate 35) on the then northern outskirts of Austin, Texas. In 1929, a two-story classroom building, later called the Music Building and still later known as College Central, was built.

Concordia was founded by members of Texas's Wendish immigrant community. The original main building, Kilian Hall, is named for the Wend John Kilian, founder of the first Texas Lutheran church associated with the Missouri Synod and leader of a large group of Wends (also called Sorbs) who settled in the Serbin area. Today, between 10 and 15% of Concordia's faculty, staff, and students are of Wendish heritage.

en:Concordia University Texas

Bild: Historic Kilian Hall

Seminar in Schmochtitz bei Bautzen (1927)

Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des Bistums Meißens konnte erst im Jahr 1927 ein neues Seminar in Schmochtitz bei Bautzen eingerichtet werden. Bis dahin besuchten die sächsischen Priesteramtskandidaten das Seminar in Fulda. Für die sprachliche Ausbildung der sorbischen Studenten war dieser Ort ohne slawistisches Institut tatsächlich wenig vorteilhaft. + Wendisches Seminar

Weitere orthodoxe Bildungsstätten

Großmährische Akademie (863)

Standort nicht schriftlich überliefert - archäologischen Funden zufolge gab es eine kirchliche Schule an der Burg Devín im heutigen Bratislava

vgl. Benutzer:Christian/Großmährische Akademie

Orthodoxe Akademie Krakau (885/886)

  • 885 oder 886 gegründet von Schülern des Method von Saloniki
  • 990 durch die Römisch-katholische Kirche zerstört

altsorbische Hagiographie

Benutzer:Christian/Orthodoxe Akademie Krakau

Benutzer:Christian/Krakauer Akademie

Schule von Pliska (886)

Pliska war die Hauptstadt des Ersten Bulgarischen Reiches über eine Zeitspanne von 2 Jahrhunderten, seit ihrer Gründung von Khan Asparuch 679 bis 893. Neben der Schulen von Preslaw und Ohrid gehört die Schule von Pliska zu den geistigen Hochschulen des Bulgarenreiches. + Pliska

Modell der Basilika Pliska und deren Nebenräume

Schule von Ohrid (886)

vgl. el:Λογοτεχνική Σχολή της Οχρίδας + bg:Охридска книжовна школа + pl:Ochrydzka szkoła piśmiennicza + en:Ohrid Literary School

Schule von Preslaw (893)

vgl. bg:Преславска книжовна школа + pl:Presławska szkoła piśmiennicza + en:Preslav Literary School

Kloster Hilandar (1198 serbisch)

Kloster Hilandar#Ikonen - Der Legende nach befand sich in Hilandar die erste serbische Universität.

Weitere kirchenslawische Bildungsstätten

Kloster Sázava (1032)

Bild: Fundamente der Hl. Kreuz-Kirche im Nordgarten, geweiht um 1070 in der Amtszeit des Abtes Veit

Abt Prokop starb 1053, Nachfolger wurde sein Neffe Veit. Fürst Spytihněv II. (1055–1061) tolerierte im Gegensatz zu seinem Vorgänger die slawischen Mönche nicht. Der Einfluss der römischen Kurie und die Trennung der östlichen und westlichen Kirchen 1054 könnte eine Rolle bei seiner Entscheidung gespielt haben, die Mönche aus Sázava zu vertreiben. 1056 mussten sie das Kloster verlassen und gingen ins Exil nach Ungarn, wohin sich auch Spytihněvs Bruder Vratislav II. zurückgezogen hatte. Als dieser 1061 die Macht in Böhmen übernahm, rief er Abt Veit und seine Brüder umgehend zurück. Das slawische Kloster in Sázava konnte weitere 35 Jahre fortbestehen. In Ungarn hatte die Gemeinschaft Kontakte nach Kiew geknüpft: Sie brachte Reliquien der ersten russischen Heiligen Boris und Gleb nach Böhmen mit. Auch hatten die Mönche den römischen Ritus aufgegeben und sich dem byzantinischen Ritus zugewandt, an dem sie auch nach der Rückkehr nach Böhmen festhielten.

Die kirchenslawische Tradition war in Böhmen in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts auch außerhalb des Klosters Sázava noch lebendig, konnte sich aber gegen den Einfluss Roms nicht behaupten. Einen Antrag Fürst Vratislavs II. auf Bewilligung slawischer Gottesdienste im Prager Bistum lehnte Papst Gregor VII. 1080 ab. 1096 musste die Mönchsgemeinschaft in Sázava auf Geheiß Fürst Břetislavs II. das Kloster endgültig aufgeben. Ab dem 3. Januar 1097 übernahmen lateinische Mönche aus Břevnov die Abtei. Laut dem Chronisten Cosmas von Prag fand Abt Diedhard „außer slawischen Büchern keine anderen“ vor – sie seien sämtlich vernichtet oder verstreut worden. Die Gemeinschaft der slawischen Mönche löste sich auf. Einige der Vertriebenen sollen nach langem Umherirren im Land nach Sázava zurückgekehrt sein und sich dem lateinischen Abt unterstellt haben. Da sie sich aber für das neue Kloster nicht eigneten, begingen sie schließlich Selbstmord.<ref>Monachi Sazaviensis continuatio cosmae: De exordio Zazavensis monasterii.</ref>


Emmauskloster in Prag (1347)

Bild: Nove Mesto - kostel Panny Marie na Slovanech

gegründet durch Karl IV.

Krakau

gegr. im 14. Jh.

Schlesien

gegr. im 14. Jh.

Weitere nichtlateinische Bildungsstätten

Hussitenschulen

Rakauer Akademie (1602)

Bild: Dom ariański w Rakowie Werkstatt von Tommaso Dolabella: Judgment of the Arians in 1638. auch Rakauer Schule vgl. Rakauer Katechismus

Von 1602 bis 1638 bestand in der Stadt eine international renommierte Hochschule der polnischen Unitarier (Polnische Brüder oder auch als Sozinianer bezeichnet). 1639 verbot der polnische Sejm im Zuge der Gegenreformation jede Art sozinianischer Tätigkeit. Alle Bewohner der Stadt wurden vertrieben, viele Gebäude zerstört, u. a. bei der Plünderung durch Kosaken und Ungarn 1657. + Raków (Powiat Kielecki)

Benutzer:Christian/Akademie Rakau

Weiteres

Konflikt Rom/Byzanz um Bulgarien

Im August 866 wandte sich der bulgarische Khan Boris I. Michael an den Papst mit der Bitte um die Entsendung von Klerikern sowie um die Beantwortung von Fragen zur Glaubensausübung<ref>Anm. 48: Annales Bertiniani (ad annum 866) p. 86 (Waitz); p. 134 (Grat): Bulgarorum rex filium suum et plures ex proceribus regni sui Romam direxit et arma, quibus indutus fuerat, quando in Christo nomine de suis adversariis triumphavit, cum aliis donis sancto Petro transmisit et plures quaestiones de sacramentis fidei consulendo Nicolao papae direxit et episcopos atque prespiteros mitti ab eo sibi poposcit; quod et obtinuit. Zum Datum cf. Liber Pont. II 107, p. 164,14-20. Die bulgarischen Gesandten waren Petros, ein Verwandter von Boris I. Michael, Ioannes und Martinos; MGH Epp. VII, Johannis VIII. papae epp., Nr. 192 (an Boris I. Michael, vom 8. Juni 879; JE 3261), p. 154,6f. (= Mansi XVII 128D).</ref>.

Bulgarien, dessen Missionierung von der griechischen Kirche unternommen worden war und dessen Herrscher gerade erst (wahrscheinlich von P. persönlich in Konstantinopel) getauft worden war, versuchte vermutlich eine größere Unabhängigkeit von Konstantinopel zu erlangen<ref>Anm. 49 Aus Nicolaus' Lehrschreiben geht hervor, daß eine der Fragen der Bulgaren sich auf die Möglichkeit bezogen hatte, einen eigenen Patriarchen zu haben (Nicolaus I. papa, epp., Nr. 99, cap. 72, p. 592,27). Dies zeigt das bulgarische Interesse an Autokephalie und größerer Unabhängigkeit von Byzanz. Aber auch der Papst wollte diese Autokephalie nicht ohne weiteres gewähren und antwortete daher zurückhaltend (ibidem, p. 592,27 – 593,2). Cf. auch Hergenröther I 615f.</ref>. Papst Nicolaus antwortete mit einem Lehrschreiben und der Entsendung der Bischöfe Paulus von Populonia und Formosus von Porto<ref>Anm. 50: Liber Pont. II 107, p. 164,14 – 165,1 (= Mansi XV 157A-B); 165,15-22. 25-27; Anastasius Bibliothecarius, Ep. 5 (Praefatio zu den Konzilsakten von 869/70), in: MGH Epp. VII, p. 412,26 (= Mansi XVI 11A); ferner: Annales Fuldenses (867) p. 65f. (ohne Namensnennung); cf. dazu Hergenröther I 607–616.</ref>. Roms Ziel war die Vertreibung griechischer Missionare aus Bulgarien und die Unterstellung des Landes unter römische Kirchenjurisdiktion<ref>Anm. 51: Boris I. Michael soll bald darauf nichtrömische Missionare aus seinem Reich vertrieben haben: Liber Pont. II 107, p. 165,14: ... omnes a suo regno pellens aliegenas ... Diese Aktivitäten stellten eine Einmischung in die byzantinische Interessensphäre dar, waren aber aus römischer Perspektive gerechtfertigt durch die ehemalige römische Kirchenhoheit über das Illyricum, cf. z. B. Anastasius Bibliothecarius, Ep. 5 (Praefatio zu den Konzilsakten von 869/70), in: MGH Epp. VII, p. 411,33–35 (= Mansi XVI 10B): Nam tota Dardania Thessalia Dacia et utraque Hepirus atque ceterae regiones iuxta Histrum fluvium sitae apostolicae sedis vestrae [sc. Hadriani II.] moderamine antiquitus praecipue regebantur et disponebantur. ... (und folgende Seiten). Wie wichtig Rom diese Frage war, zeigt sich auch darin, daß Rom sein Verhalten in der Auseinandersetzung von P. und Ignatios eng mit der Bulgarienfrage verknüpfte. Ein Brief des Papstes Iohannes VIII. (s. Abt. II) an Boris von 874/75 (Iohannis VIII. papae ep. Nr. 37, in: MGH Epp. VII, p. 294,33 – 295,1) offenbart, daß Rom die Anerkennung des Ignatios (nach 867) immer abhängig machte von dessen Duldung der römischen Politik in Bulgarien, cf. Dvornik, Photian Schism 101; Beck, Orthodoxe Kirche 103</ref>. Im Sommer 867 sollte der Papst nochmals Kleriker nach Bulgarien entsenden, nämlich die Bischöfe Dominicus von Trivento und Grimoald von Polimartium (s. Abt. II) sowie einige Priester, aus deren Mitte die Bulgaren sich einen Bischof wählen sollten<ref>Anm 52: Liber Pont. II 107, p. 165,17-22; cf. Hergenröther I 61</ref>. Die römischen Bulgarienaktivitäten waren für Byzanz eine schwerwiegende Provokation: Es drohte der Verlust der Kirchenhoheit über Bulgarien und des Einflusses in dem benachbarten, zur byzantinischen Interessensphäre gehörenden Reich. Auch das Verhalten der lateinischen Kleriker trug zur Verärgerung bei wie ihre Nichtanerkennung des Myrons (Salböls) des P., die sich in der erneuten Firmung der bereits getauften und gefirmten Bulgaren ausdrückte<ref>Anm. 53: Metrophanes von Smyrna, in: Mansi XVI 417B-C: καὶ τοποτηρηταὶ τοῦ πάπα Ῥώμης εἰς Βουλγαρίαν ἀφικόμενοι ἀπεδοκίμασαν τοῦ Φωτίου τὸ μῦρον, καὶ πάντας ἄρχοντάς τε καὶ ἀρχομένους τῆς Βουλγάρων χώρας ἐξανεμύρωσαν. Cf. Photios, Ep. 2,80-100 (I, p. 42 Laourdas–Westerink). Cf. auch Hergenröther I 640. 644.</ref>.

Φώτιος

Konflikt Rom/Byzanz um Armenien

Die römische Bulgarienmission ist nicht der einzige Fall, in dem Rom versuchte, ein im Osten liegendes und der byzantinischen Einflußsphäre zuzurechnendes Gebiet der päpstlichen Kirchenjurisdiktion zu unterstellen. Nicolaus bemühte sich auch um eine ”Rückkehr” der Armenier<ref>Anm. 54: Cf. Nicolaus I. papa, epp., Nr. 98a, p. 568,9f.: κοινὸς γὰρ ἀγὼν ἡ τῶν πλανομένων ἀδελφῶν ἐπιστροφὴ καὶ πρὸς τὸ κρεῖττον ἐπίγνωσις, τῶν Ἀρμενίων δηλονότι. Cf. Hergenröther I 496.</ref> – wiederum in Konkurrenz zu P.s vergleichbaren Anstrengungen (s. unten).

Wohl im Jahre 861<ref>Anm. 71: Grumel–Darrouzès, Regestes 473a; der Regest müßte entsprechend früher datiert werden (ca. 861), da der Emissär sicher vor dem Konzil von Širakawan 862/63 ausgesandt wurde.</ref> sandte P. den Archiepiskopos von Nike, Ioannes (# 3312), als Gesandten zum Katholikos der armenischen Kirche, Zacharias (# 8634). Dadurch seien (nach seiner eigenen Aussage in seiner Enzyklika von Anfang 867) die Armenier zum rechten Glauben<ref>Anm. 72: Cf. Photios, Ep. 2,38-47 (I 41 Laourdas–Westerink).</ref> bekehrt worden. Diese angebliche Bekehrung (in Wirklichkeit wurde dort wohl lediglich der Boden bereitet für eine mögliche spätere Einigung) erfolgte auf dem Konzil von Širakawan 862/63<ref>Anm. 73: Cf. Laurent, Arménie 346f.; K. Maksoudian, The Chalcedonian Issue and the early Bagratids. The Council of Širakawan, in: REA 21 (1988–1989) 333–344; I. Dorfmann-Lazarev, Patriarch Photius and the East: Theology and Politics at the Council of Širakawan 862/63, in: 33th Spring Symposium of Byzantine Studies ”Eastern Approaches to Byzantium”, 27-29 March 1999, University of Warwick, Coventry (Abstract, in: Bulletin of British Byzantine Studies 26 [2000] 83–86).</ref>. P. bemühte sich anscheinend von Anfang an auch darum, die armenische Kirche für die Annahme des Chalkedonense und die Kirchenunion mit der byzantinischen Kirche zu gewinnen. Wenngleich er dabei Erfolge verzeichnen konnte, blieben diese doch ephemerer Natur, denn während seines zweiten Patriarchats mußte P. erneut mit den Armeniern in Verhandlungen über das Glaubensbekenntnis und die Kirchenunion eintreten.

Φώτιος

Philosophenschiff

Orthodoxes Seminar

Russland:

  • Orthodoxes Seminar St. Tichon
  • Orthodoxe Universität Wolgograd
  • Höhere Theologische Schule St. Philaret
  • Theologische Fakultät Minsk

Abgrenzung zu Geistliche Akademie!

Orthodox Theological Education in Russia

Geistliche Akademie

Russisch-Orthodoxe Kirche#Bildung

Russisch-Orthodoxe Altritualistische Kirche

Die Russisch-Orthodoxe Altritualistische Kirche hat 12 Eparchien, elf befinden sich auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und eine liegt in Deutschland: Moskau, Kiew und die Ukraine, Kischinjow und Moldawien, Nowosibirsk und Sibirien, Jaroslawl-Kostroma, Sankt Petersburg-Twer, Nischni Nowgorod und Wladimir, Kasan-Wjatka, Don und Kaukasus, Ural und Ferner Osten. Die Eparchie Augsburg umfasst Deutschland und das Baltikum. Seit mehreren Jahren gibt es Versuche zur Wiederherstellung der Schulen für die Ausbildung von Priestern für die Altritualistische Kirche.

Geplantes Klarissenkloster Dresden (1267–1328)

Klarissenkloster Dresden

Askanische Sammlungen

  • eine einmalige Sammlung mit herausragenden, hauptsächlich aus der Schweiz stammenden Glasgemälden vom ausgehenden 15. bis zum 17. Jahrhundert im Gotischen Haus des Wörlitzer Parks
  • eine einmalige Sammlung altsorbischer, glagolitischer Handschriften bis Mitte des 15. Jahrhunderts im Blauen Turm des Schlosses Bernburg

Askanische Sammlungen

Anmerkungen

<references />