Benutzer:Christian/450

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Thüringer Ereignisse

Ereignise bei den Germanen

Ereignisse im Weströmischen Reich

Datei:Les Francs entre 400 et 440.svg
Karte zur Übersiedlung der Salfranken (gelb) aus den Gebieten Toxandrien und Betuwe ins Gebiet um Tournai
Datei:Conquêtes de Clodion.png
Reich des Chlodion zur Zeit Valentinian III. (425-455)
  • Zwischen 440 und 450 erlitt Chlodio gegen die weströmischen Truppen unter dem Heermeister Flavius Aëtius und dem späteren Kaiser Majorian im Gebiet von Arras eine Niederlage beim vicus Helena; der römische Erfolg wird von dem zeitgenössischen Dichter Sidonius Apollinaris in einer Lobrede erwähnt.<ref>Gai Sollii Apollinaris Sidonii carmina. In: Christian Lütjohann (Hrsg.): Gai Solii Apollinaris Sidonii Epistulae et carmina (= Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 1: Auctores antiquissimi. Bd. 8). Weidmann, Berlin 1887, S. 173–264, hier S. 193, V, 210–230.</ref> Dieser Rückschlag änderte jedoch langfristig nichts an der Ausbreitung des fränkischen Machtbereichs. Die Franken wurden von den Römern (erneut) als Foederaten anerkannt. Sie besetzten mit Cambrai und Arras das Land bis zur Somme. Gregor von Tours lobt Chlodio als einen Anführer, der tüchtig und unter seinem Volk sehr vornehm gewesen sei.<ref name=tours>Gregor von Tours, Historiae 2,9 (lateinischer Text online bei Wikisource).</ref> Eventuell wurde in der Zeit Chlodios auch bereits Tournai erobert, wo später Childerich seinen Herrschaftssitz hatte.<ref>Vgl. Zöllner: Geschichte der Franken. 1970, S. 28, Anmerkung 2 und S. 42.</ref>
  • Ab 440 drangen Salfranken unter ihrem König Chlodio über den Kohlenwald nach Westen Richtung Arras und Cambrai vor. Aetius konnte sie 448 besiegen, doch erlaubte er ihnen als Föderaten in den neuen Siedlungsgebieten, im Bereich zwischen Somme und Schelde zu bleiben. Dort bestanden mehrere als salfränkisch bezeichnete Kleinkönigreiche. Eines lag um Tournai, ein anderes um Cambrai und mindestens ein weiteres lag um einen heute unbekannten Mittelpunkt. Diese Salfranken kämpften auf den Katalaunischen Feldern auf Seiten der Römer.
  • Die Vandalen plündern Syrakus.
  • Angeln, Sachsen und Jüten, die auf Bitten Vortigerns nach Britannien gekommen sind, lösen sich von der Oberhoheit der Briten und gründen eigene angelsächsische Königreiche. (Die anonyme Chronica Gallica von 452 stellt knapp fest, 441 sei die Insel, die seit einer Weile von Unheil heimgesucht worden sei, für die Römer verloren gegangen und an die Sachsen gefallen: Britanniae usque ad hoc tempus variis cladibus eventibusque latae in dicionem Saxonum rediguntur (Chron. Gall. a. CCCCLII, ad ann. 441). 511 vermeldet dann ein weiterer namenloser Chronist, 440 sei Britannien von den Römern aufgegeben worden und unter sächsische Herrschaft gelangt (Britanniae a Romanis amissae in dicionem Saxonum cedunt; Chron. Gall. a. DXI, ad ann. 440). Augenscheinlich trat also 440/441 ein Ereignis ein, das den Zeitgenossen das Ende des römischen Britanniens und den Beginn der angelsächsischen Herrschaft zu markieren schien. Es ist gut denkbar, dass es sich hierbei um eine Rebellion der sächsischen foederati handelte.)
  • ab 450: Einwanderung von Briten aus Britannien in die nach ihnen benannte Bretagne infolge der Angriffe der Angelsachsen.
  • Saint Petronius, Bishop of Verona and Confessor (c. 450) - 6. September
  • Saint Augustalis (Autal), Bishop of Arles, Confessor (c. 450) - 7. September

Ereignisse im Oströmischen Reich

  • 28. Juli: Theodosius II., oströmischer Kaiser seit 408 (* 401), stirbt nach 42 Regierungsjahren. Sein Nachfolger wird Markian. Als Kaiser Theodosius II. am 28. Juli 450 überraschend bei einem Reitunfall ums Leben kam, stand kein männlicher Verwandter zur Verfügung. Obwohl die Entscheidung über den neuen Augustus des Ostens prinzipiell dem Westkaiser, Theodosius' Neffen Valentinian III., zugestanden hätte, regelten Hof, Militär und Senatoren die Nachfolge in Konstantinopel eigenständig in ihrem Sinne. Aus letztlich unklaren Gründen fiel ihre Wahl auf Markian. Direkt vor seiner Erhebung zum Kaiser am 25. August 450, die unter anderem von Aspar eingefädelt worden war, heiratete Markian die Schwester seines Vorgängers, Pulcheria, mit der er eine sogenannte Josefsehe führte. Durch diese dynastische Verbindung mit dem Kaiserhaus der theodosianischen Dynastie konnte er seinen Anspruch auf das (formal allerdings nicht erbliche) Kaisertum zusätzlich absichern. Über seinen Herrschaftsantritt wurde der in Ravenna residierende Valentinian III. durch eine offizielle Gesandtschaft informiert; der Westkaiser betrachtete Markian jedoch zunächst als Usurpator.
  • Theodosius II. starb 450 überraschend an den Folgen eines Reitunfalls: Bei einem Ausritt stürzte er, brach sich offenbar das Rückgrat und starb nach drei Tagen. Sein Nachfolger wurde Markian, der die Schwester seines Vorgängers, Pulcheria, heiratete und so wenigstens formal die theodosianische Dynastie fortführte.
  • Aspar war nun als magister militum und gewesener Konsul der starke Mann in Konstantinopel und unterstützte 450 nach dem Tod des Ostkaisers Theodosius II. die Wahl Markians, der unter ihm gedient hatte, zum neuen Kaiser. Nach dem Tod Markians setzte Aspar, der dem Arianismus anhing, 457 seinen Kandidaten Leo I., der römisch-katholischen Glaubens war, gegen den zweiten Heermeister Anthemius durch. Sein großer Einfluss war neben seinen militärischen Erfolgen vor allem auf seine militärische Gefolgschaft zurückzuführen, die vor allem aus Goten bestand - ob ethnische Zugehörigkeit bei den folgenden Konflikten eine Rolle spielte, wie man lange annahm, ist bei genauerem Hinsehen aber fraglich (Croke 2005). Bemerkenswert ist, dass Aspar offenbar mindestens einmal selbst das Kaisertum angeboten wurde, er dies aber ausschlug - offenbar wollte er lieber der starke Mann hinter dem Thron sein als selbst den Purpur zu tragen (Börm 2010).
  • Markian stellt die Tributleistungen an die Hunnen ein; daraufhin orientiert sich Attila westwärts. Obwohl Markian offenbar unter dem Einfluss Aspars stand, war er kein schwacher Kaiser und betrieb insgesamt eine erfolgreiche Außenpolitik. So verwehrte er den Hunnen unter Attila schon 450 die jährlichen Tribute (was aber auch Theodosius II. zuvor bereits mehrmals getan hatte),<ref>Edward A. Thompson: The Foreign Policies of Theodosius II and Marcian. In: Hermathena 76, 1950, S. 63.</ref> was die Finanzen Ostroms entlastete und das Prestige des Imperiums und des Kaisers selbst erheblich vergrößerte. Die Hunnen wandten sich danach dem Westen zu, wo sie 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern geschlagen, aber nicht entscheidend besiegt wurden.
  • Gleich nach Herrschaftsantritt erließ der neue Augustus, der sich nun Imperator Caesar Flavius Marcianus Augustus nannte, alle Steuerrückstände bis 447 und hob einige Sondersteuern auf, die von den Senatoren als drückend empfunden worden waren. Den jährlichen ordentlichen Consuln wurde die obligatorische Abhaltung von Spielen erlassen, sie sollten demgegenüber für das Funktionieren der Wasserleitungen in die Hauptstadt sorgen.

Ereignisse weltweit

Einzelnachweise

<references />